Frankfurt, den 04.12.2003
Die AfA Unterbezirkskonferenz Frankfurt möge beschließen und an die AfA Bezirkskonferenz weiterleiten:
Wir begrüßen die Initiative der Bundesregierung ein Ausbildungsplatzangebot für alle Jugendlichen durch die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe für Unternehmen, die nicht ausbilden, zu schaffen. Nach dem Prinzip: Wer nicht oder zu wenig ausbildet muss zahlen! Ausnahmen muss es für Branchen geben, bei denen eine tarifvertragliche Regelung vorliegt.
Begründung:
Respekt und Anerkennung verdienen diejenigen Unternehmen in Deutschland, die seit Jahrzehnten und auch in angespannten wirtschaftlichen Zeiten ihrer gesamtgesell-schaftlichen Verantwortung gerecht werden und eine ausreichende Zahl von Ausbildungs-plätzen bereitstellen.
Derzeit erhalten zwei Drittel aller Jugendlichen ihre Berufsausbildung im dualen System. Das duale System mit den Lernorten Berufsschule und Betrieb ist ohne Zweifel die beste Vorbereitung für das Berufsleben. Es bewährt sich, weil Staat und Wirtschaft ihre Verantwortung für die schulische bzw. betriebliche Ausbildung wahrnehmen.
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt jedoch, dass immer weniger Unternehmen ausbilden, mittlerweile sind es nur noch knapp 30 %. Wir müssen leider feststellen, dass sich die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt – trotz großer Anstrengung– im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert hat: Alles in allem standen damit im Oktober diesen Jahres 37.800 Bewerber ohne Ausbildungsplatz 13.800 offenen Lehrstellen gegenüber. Damit erhöht sich das rechnerische Lehrstellendefizit auf 24.000.
Das Problem ist aber noch größer: Experten schätzen die Zahl der in den vergangenen Jahren nicht vermittelten Jugendlichen auf 120.000 bis 150.000, die auch heute immer noch an einer beruflichen Ausbildung interessiert sind. Und wir haben über 460.000 arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren und davon rund zwei Drittel ohne Ausbildung. Es dürfen nun keine neuen mehr hinzukommen!